Angstmedien

Es ist nicht neu, dass Menschen vor neuen Entwicklungen Angst haben. Oft sind diese Ängste im Nachhinein gesehen übertrieben gewesen. So werden in unserer Zeit die Ängste vor den digitalen Medien durch Bücher wie „Digitale Demenz“ von Herrn Spitzer geschürt (das es nebenbei bemerkt auch als e-book gibt). Da es genug Internetseiten gibt, die dieses Buch diskutieren und auf seine wissenschaftlichen Grundlagen untersuchen, habe ich beschlossen in diesem Zusammenhang nach „Ängsten vor Neuem“ in unserer Geschichte zu suchen.

Wer weitere Beiträge zu diesen Ängsten hat, ist herzlich eingeladen einen Kommentar zu hinterlassen oder mir zu mailen. Ich erweitere die Liste gerne!

Angst vor „brutalen Computerspielen“:

Das Computerspiel „River Raid“ ist das Computerspiel, dass dazu geführt hat, dass es in Deutschland überhaupt ein Indizierungsverfahren für Computerspiele gibt. 1982 von Activision veröffentlicht sorgte es für große Aufregung unter Eltern und Pädagogen. Schließlich wurde es mit der Begründung: „Jugendliche sollen sich in die Rolle eines kompromisslosen Kämpfers und Vernichters hineindenken […]. Hier findet im Kindesalter eine paramilitärische Ausbildung statt […]. Bei älteren Jugendlichen führt das Bespielen […] zu physischer Verkrampfung, Ärger, Aggressivität, Fahrigkeit im Denken […] und Kopfschmerzen.“ (Quelle laut Wikipedia: Bundesanzeiger Nr. 238, 19. Dezember 1984 – zitiert nach SimulationsRaum: River Raid Rage, 31. März 2011.  und BPjS-Aktuell, Heft 2/8) 1984 indiziert. Mitlerweile ist das Spiel ohne Altersbeschränkung (ab 0) zugelassen. Hier das Gameplay dieses gefährlichen Spieles: http://www.youtube.com/watch?v=6Uf2jYtXQZE

Das Kino

Bereits 1910 gab es große Bedenken gegen das Kino. In „Die Kirche und der Kinematograph“ analysierte der Pfarrter Walther Conradt 250 Filme. Dabei fand er „97 Morde, 51 Ehebrüche, 19 Verführungen, 22 Entführungen, 45 Selbstmorde, 176 Diebe, 25 Dirnen, 35 Trunkenbolde“. Hiermit wurden alle 10 Gebote gebrochen. Er kam zu dem Schluss, dass „So wie der Kinematograph heute ist, befördert er die sittliche Zersetzung des deutschen Volkes, muß also als Macht des Bösen beurteilt werden.“ (Conradt, Walter (1910): Die Kirche und der Kinematograph, Berlin: Walther.)

Wer mehr lesen möchte dem ist die Präsentation von Prof.Dr. Susanne Keuneke ans Herz zu legen:

www.phil-fak.uni-duesseldorf.de%2Ffileadmin%2FRedaktion%2FInstitute%2FSozialwissenschaften%2FKommunikations-_und_Medienwissenschaft%2FAngstmedien_1_Einleitung.ppt&ei=8aVEUJHoIozJsgaMkoDoDA&usg=AFQjCNH-0ZPnsFHR265hNS-_wklQvqdWWg

Die Schrift

Die Schrift an sich ist ungeheuerlich gefährlich: „Denn im Vertrauen auf die Schrift werden sie (die Menschen) ihre Erinnerungen mithilfe geborgter Formen von außen heranholen, nicht von innen aus sich herausziehen; so dass sie sich vielwissend dünken werden, obwohl sie größtenteils unwissend sind, und schwierig im Umgang sein, weil sie scheinweise geworden sind statt weise“ (aus: ‚Phaidros‘, Platon, 428 – 348 v. Chr.).

Natürlich fehlt …

hier noch der Comic, die Wildwestromane, das Fahrrad, die Straßenbeleuchtung und vieles mehr. Dies werde ich ergänzen.

“I’ve come up with a set of rules that describe our reactions to technologies:
1. Anything that is in the world when you’re born is normal and ordinary and is just a natural part of the way the world works.
2. Anything that’s invented between when you’re fifteen and thirty-five is new and exciting and revolutionary and you can probably get a career in it.
3. Anything invented after you’re thirty-five is against the natural order of things.”
― Douglas AdamsThe Salmon of Doubt

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